Wer wir sind?!

„Einer für Alle, und alle für Einen. // Leider scheint es in der Realität anders zu sein. // Als seien wir gleichzeitig gefangen und frei. Keine Frage der Zeit, sondern wann es uns reicht.

Angeblich kann man da nix machen, weil man ist allein. // Darum frag´ ich mich warum sich nicht alle vereinen. // Um uns zusammenzureissen, um was zusammen zu reissen // Flagge zu zeigen: 

Agora ist das zu erreichen!“

Part von Sebastian Kraus (aka BaST) :

im Agora-Kollabo „Internationale 2021“  – Entstanden zur Wiedereröffnung des Friedrich Engels Geburtshauses

VIELFALT ERLEBEN >>>

Kokreativ >>> In Agorastadt begegnen sich Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft, Profession und Erfahrung, die sich in unseren Projekten koproduktiv für den sozialen Zusammenhalt, eine chancengleiche Beteiligungskultur und eine gesellschaftlich nachhaltige Demokratiegestaltung einsetzen. Jede:r bringt dabei eigene Kompetenzen und Motivationen in die entstehenden Formate und Ergebnisse ein. Bei der Umsetzung der Projekte lernen wir an gemeinsamen Erlebnissen, sowie im direkten Austausch auf Augenhöhe voneinander: Das Prinzip heisst „EachOne-TeachOne“… Der gemeinsame Fokus auf eine nachhaltige gemeinwohloreintierte Entwicklung, sowie die Orientierung an unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung bilden dabei unsere unwiderufliche Basis.

Lebensweltbezogen >>> Um die Menschen zu erreichen, die von normativen Beteiligungsstrukturen nicht ausreichend angesprochen werden, arbeiten wir nicht von einem permanenten Standort aus: Wir begeben uns mitten in die Lebenswelt der Betroffenen hinein, lernen deren sozialen Alltag kennen, aktivieren vorhandene Ressourcen und gestalten bedarfsgerechte Räume für Begegnungen, Gemeinschaft und Diskurse dort, wo sie benötigt werden… Über Mittel der soziokulturellen, sozialraumbezogenen und politischen Bildungsarbeit, unterstützen wir die Beteiligten darin ihre Interessen kritisch-emanzipatorisch zu vertreten, gemeinwirksame Lösungen zu erarbeiten, und ihre Umgebung und Nachbarschaft selbst- und gesellschaftswirksam mitzugestalten…

Machtkritisch >>> Da eine chancengleiche und teilhaberorientierte Gestaltung sozialer und politischer Strukturen, oder die Bearbeitung gesellschaftlicher Kontroversen, Transformationen und Krisen, nicht nur die Interessen und Meinungen begünstigter Beteiligungsgruppen erfordert, versuchen wir in unseren Projekten transversale „Begegnungsmomente“ zu ermöglichen: Über die Sichtbarmachung benachteiligter Positionen, oder über den direkten, kritisch-reflexiven Austausch zwischen Entscheider:innen, Expertinnen, Akteuren und Betroffenen können reproduktive, intersektionale, komplexitäts- oder dependenzbedingte Hürden und Zugangsbarrieren abgebaut-, und eine gemeinsame Basis zur Entwicklung zukunftsfähiger Alternativen erarbeitet werden.

DEMOKRATIE MITGESTALTEN  >>>

AgoraKultur …wird von Allen für Alle gestaltet. Sie orientiert sich an den Hintergründen und Motivationen der Menschen, an den sozial-kulturell und gesellschaftlich konstituierten Rahmenbedingungen und Lebenswelten der Adressat:innen, und richtet ihren Blick auf das Gemeinwohl und das Erreichen eines ambiguitätsneutralen Konsent. Im Unterschied zur institutionalisierten Kulturarbeit „von oben“, liegt der Sinn soziokultureller Produktionen im Empowerment und der Aneignung des sozialen und gesellschaftlichen Raumes „von unten“. Agorakultur entwickelt sich dabei transdisziplinär – im „dazwischen“: Agorakultur ist ein beständiger Prozess kritisch-reflexiver Kommunikation, Neu- und Selbstorganisation, bei der Bearbeitung sozialer und gesellschaftspolitischer Kontroversen und Grenzerfahrungen.

AgoraBildung … ist kritisch-emanzipatorisches Lernen an Beteiligung und an der koproduktiven Gestaltung unseres sozialen, gesellschaftlichen und politischen Miteinander. Über unseren transdisziplinären, ergebnisoffenen und projektbezogenen Handlungsansatz, wird ein „geschützter Raum“ für direkte und offene Dialoge, zum Perspektivwechsel und (damit) zur Entwicklung von Kontroversitätstoleranz geschaffen. Dabei können komplexitätsbedingte, intersektionale Barrieren wirksam abgebaut werden: AgoraBildung adressiert sowohl Lernende als auch Lehrende, Bürger:innen, zivilgesellschaftlich Engagierte und Repräsentant:innen, mit dem Ziel strukturelle Ungleichheiten abzubauen, Stereotype zu hinterfragen, und alternative Begegnungs- und Freiräume für alle zu ermöglichen.

AgoraForschung …bedeutet die partizipative Erschließung sozialer und gesellschaftlicher Wirklichkeiten, und die Erprobung und Entwicklung bedarfsgerechter Wirkungs- und Handlungsräume. Die Integration transdisziplinärer Methoden aus der Kultur-, Medien- und Sozialraumarbeit, eröffnet dabei innovative Transferbereiche für die Anliegen der Beteiligten. So generieren die dabei entstehenden Ergebnisse neues Wissen, dass zur Reflexion von Stereotypien und bestehenden Strukturen auffordert, und dazu beiträgt gesellschaftliche Kontroversen in ihrem ganzheitlichen Kontext zu erfassen. Die Einbindung der Produzent:innen in die Evaluation wissenschaftlicher Prozesse löst intersektionale Barrieren, und ermöglicht eine machtkritische Basis in transformativen Entwicklungskontexten.

AGORA + STADT ?! >>> 

Athen 600BC >>> Der Name von AGORASTADT geht auf die antiken Ursprünge der Demokratie zurück. In Zeiten von Sokrates und Platon war die AGORA der zentrale Marktplatz von Athen. Neben der angebotenen Vielfalt an Produkten und Dienstleistungen, fanden dort auch öffentliche Kundgebungen, Kulturveranstaltungen und Gerichtsprozesse statt. Die AGORA bildete das bürgernahe Gegenstück zum Machtzentrum der Akropolis, und mit dem Wachstum der Stadt gewann es zunehmend an Einfluss auf die bislang vom städtischen Adel geprägte Polis – Auf der Grundlage des sich auf der Agora konstituierenden Gemeinwesens entstand die erste Demokratie, inmitten des lebendigen Alltages der Bürgerschaft.

New York 1960AC >>> Für den Bau von Schnellstrassen hin zu den wirtschaftlich florierenden Zentren, wie mit dem „Cross Bronx Expressway“, wurden im New York der 50er und 60er Jahre ganze Wohnviertel abgerissen oder voneinander getrennt. Dem für die betroffenen Bewohner:innen existenzbedrohenden Gefühl von gesellschaftlicher Ausgrenzung und Repression, setzten die performativen Formate des HipHop eine Möglichkeit zum Protest und zur Mitsprache entgegen. Strassen, Hinterhöfe und Sportplätze wurden so zu neuen Verhandlungs- und Marktplätzen, um jedwede Bedarfe und Anliegen geltend zu machen, die von Seiten der Politik unbearbeitet und unbeantwortet blieben.

Wuppertal 2020AC >>> Aus einem von und für Jugendliche im Programmgebiet „Sozialer Zusammenhalt“ Oberbarmen geplanten Rap-Workshop, entwickelte sich während des ersten Lockdowns das Livestream-Format „Realrap“. Über die HipHop-Songproduktion wurde dabei schnell auch über die globalen gesellschaftspolitischen Geschehnisse in der Coronazeit diskutiert. Bei den ersten Lockerungen im Sommer 2020, übertrugen wir das Format in den Stadtraum, um die Nachbarschaft aktiv in die laufenden Diskurse einzubeziehen. Das erste „Agora-Festival“ fand so an 5 Tagen am BOB Campus statt. Zu den Themen der Jugendlichen wurde in den Cypher-Sessions gerappt, gesprayed und gefreestyled…